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Atreyu + Norma Jean + He is legend live

in der Live Music Hall in Köln am 23.04.2005 (von Markus)

 

Atreyu gehören derzeit ohne wenn und aber zu den beliebtesten Bands in der Schnittmenge zwischen Hardcore und Metal. Mit ihren beiden großartigen Veröffentlichungen „Suicide notes and butterfly kisses” und dem unwesentlich schwächeren Nachfolgewerk „The Curse“ konnten sie Heerscharen von Anhängern der etwas härteren Gangart auf ihre Seite ziehen und beeindruckten durch grandioses Songwriting und erstaunliches Gespür für massentaugliche Arrangements. Keine Frage, dass ein Konzert dieser Formation für ein enormes Maß an Vorfreude nicht nur beim Verfasser dieser Zeilen sorgte. Folgerichtig war die Live Music Hall in Köln bereits einige Zeit vor dem eigentlichen Beginn der Performance bis zum Bersten gefüllt und der Schweiß tropfte schon im Vorfeld der Gigs von der Decke. Die Tatsache, dass das Konzert bereits um 18.30 Uhr seinen Anfang finden sollte, hatte sich also nicht wie zunächst befürchtet auf die Besucherzahl ausgewirkt. Stattdessen stellte es schon bei der ersten Vorgruppe namentlich „He is legend“ ein kleines Problem dar, sich vor die Bühne durchzukämpfen.

Als die Newcomer dann ihren Set begannen, konnte man im vorderen Bereich der Live Music Hall bereits den ersten Freaks beim Ausflippen zusehen. Die energiegeladene Mischung aus hochmelodiösen Parts und Chaospassagen, welche He is legend zum Besten gaben, hatte aber auch eine dementsprechende Würdigung redlich verdient. Songs wie „The seduction“ oder „The walls have teeth“ sind einfach der absolute Hammer und kommen live fast genauso gut wie auf Platte rüber. Unangefochtener Mittelpunkt im Erscheinungsbild der Truppe war der gut gelaunte  Frontmann, der nicht nur eine erstaunliche optische Ähnlichkeit mit Jesus Christus aufwies, sondern es sich auch nicht nehmen ließ, lässig mit Kippe am Mikro zu posieren. Des weiteren konnte man 70er Jahre Tanzeinlagen und weitere coole Stageacting Einsprengsel bewundern, während man zahlreiche Hiebe und Tritte einstecken musste. Mit dem Titelsong ihres hervorragenden Albums „I am Hollywood“ beendeten He is legend dann viel zu früh ihren wirklich tollen Auftritt und ernteten einen beachtlichen Applaus. Auch wenn der Sound nicht wirklich erste Sahne war, bin ich mir absolut sicher, dass man von dieser sympathischen Band in naher Zukunft noch einiges hören wird.

Norma Jean waren dann die nächste Band, die auf die Bühne kletterte. Da die proppenvolle Music Hall allerdings eher einer Sauna als einem Konzertsaal glich, sah sich der Verfasser gezwungen, diesen Gig auszusetzen und stattdessen frische Luft zu tanken, was glaube ich nicht die schlechteste Entscheidung war, zumal ich im Nachhinein eigentlich nur Schlechtes über besagte Combo zu hören bekommen habe.

Atreyu ließen dann sehr lange auf sich warten, was darauf schließen lässt, dass die Kapelle sich ihres derzeitigen Statuses durchaus bewusst ist. Nichts desto trotz schnellten ausnahmslos alle Arme der versammelten Belegschaft in die Höhe, als die Band erwartungsgemäß mit „Bleeding mascara“ eröffnete. Scheinbar hat es die Combo satt, in die Emo-Schublade gesteckt zu werden, denn man zeigte sich statt im üblichen Look in weißer Montur auf der Bühne. „A song fort the optimists“ vom phantastischen Debutalbum war dann erneut gefundenes Fressen für die tobende Meute und setzte einen Hitreigen aller erster Güteklasse fort. Egal, ob Atreyu Songs von „Suicide notes and butterfly kisses“ wie „Ain’t love grand“ spielten, oder ob sie auf neueres Material wie „Right side of the bed“ oder „The crimson“ zurückgriffen, das Publikum fraß ihnen blind aus der Hand. Zahlreiche Circle Pits wurden zelebriert und auch einige Crowdsurfer konnten bewundert werden. Beim dem den regulären Set beendenden „Lip gloss and black“ animierte der Sänger die anwesende Fangemeinde dazu, die vier magischen Worte „Live - love - burn - die“ durch die Halle zu schreien, was diese daraufhin in ohrenbetäubender Lautstärke auch tat. An dieser Stelle gab es auch ein Wiedersehen mit Jesus, denn sowohl der He is legend-Frontmann als auch der Norma Jean Sänger durften sich bei diesem Song mit dem Headliner die Bühne teilen. Als Zugabe hatten sich Atreyu eine Bon Jovi-Coverversion ausgesucht, was für reichlich Verwunderung in der Halle sorgte. Meiner Meinung nach hätte man sich „You give love a bad name“ besser sparen und stattdessen eine weitere bandeigene Komposition zum Besten geben sollen. Ansonsten allerdings gibt es keine Kritik zu vermelden, denn der Auftritt war von Anfang bis Ende mitreißend und grandios.

Alles in allem also wieder ein absolut geiler Abend in der Live Music Hall, der mit Sicherheit auch etwas länger in Erinnerung bleiben wird.

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